Portbou, Costa Brava

"Costa Brava"- wilde Küste
"Costa Brava"- wilde Küste
Dieser Stellplatz ist ein Träumchen
Dieser Stellplatz ist ein Träumchen

Zwei Tage sind wir in Portbou geblieben. Zum einen ist der Stellplatz einfach schön. Aber weil er noch sehr neu ist und deshalb auch bis jetzt wohl noch in kaum einer Stellplattz App aufgetaucht ist, hatten wir in der ersten Nacht grade mal drei Mitstreiter neben uns stehen und in der zweiten Nacht: Niemanden!!

Das war schon fast etwas unheimlich. Zumal wir hier grade Tramontana haben. Dieser stürmische Wind fegt von den Pyrenäen herab und rüttelt hier gewaltig an allen Fischerbooten...und auch Konrad schwankte hier manchmal hin und her, als ob wir im Wasser wären und nicht an Land ständen.

Aber hey, zuhause es grade geschneit. Also hier ist es nur windig.

 

Der Ort selber hat seinen Charme. Er wird dominiert von seinem riesen Bahnhof. Der stammt offensichtlich aus der pre-Europa Zeit, als es noch eine richtige Grenze zwischen Spanien und Frankreich gab. Hier war eben Endstation für spanische Züge.

Man sieht, dass an vielen Ecken an der gefälligen Optik des Städtchens gearbeitet worden ist....aber der Verfall ist doch an vielen Stellen zu spüren.

Erwähnen möchte ich noch, dass ALLE Spanier, denen wir hier begegnet sind, ausgesprochen freundlich und wirklich zuvorkommend waren. Vom Hafenmeister, der uns schon beim Ankommen entgegen kam, die umgekegelten Poller geflissentlich übersehend, geduldig in Gebährdensprache den Stellplatz erklärt hat, über die zwei Komunalarbeiter, die Ihren kleinen LKW sofort fast einen halben Kilometer rückwärts fuhren, als wir mit Konrad den Stellplatz verlassen haben (wir hätten nur wenige Meter rückwärts in eine Parkbucht fahren können) , bis zur super netten Tankstellen-Dame, die ein strahlendes Lächeln für uns übrig hatte. Alle wirklich sehr nett.

Auch heute, zwei Tage später, ist dieser Eindruck geblieben.

 

Das letzte Bild ist von einem Laden, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Dort gab es vom Strickzeug, über unendlich viel chinesischem-billig-Pröll, über Werkzeug, Hüte und Mützen, Schreibwaren, Schulzubehör, Hundefutter bis zur künstlichen Gummititte einfach ALLES....unglaublich.

 


Der Ort Portbou ist auch bekannt wegen des Denkmals von Walter Benjam. 1940 flüchtete der Philosoph und Literaturkritiker Walter Benjamin vor den Nazis in den Grenzort Portbou. Die spanischen Behörden wollten den Flüchtenden aber wegen eines neuen Erlasses nicht weiterreisen lassen, sondern nach Frankreich zurückschicken.

Daraufhin brachte sich Benjamin in der folgenden Nacht, wahrscheinlich mit einer Überdosis Morphium, in einem Hotel in Portbou, um.

Ihm zu Ehren wurde von dem israelischen Künstler Dani Karavan ein begehbares Denkmal errichtet.

Es ist ein dunkler Stahltunnel, der zum Meer hinunterführt und kurz vor dem Ende durch eine massive Glasplatte verschlossen ist.

Ich weiss nicht, ob es die Interpretation des Künstlers ist, auf uns wirkt dieses Denkmal ganz eindeutig. Nachdem man einen dunklen Weg durchschritten hat und das Licht am Ende des Tunnels schon sehen kann.....ist einem der Zugang zur Freiheit doch versperrt. Wirklich in natura sehr beklemment....ich weiss nicht, ob man sich das mit den Bildern vorstellen kann.

Denkmal Walter Benjamin
Denkmal Walter Benjamin

Ein dunkler Tunnel führt herunter zum Meer. Man kann das helle, blaue Meer schon sehen und bewegt sich darauf zu...

.....doch am Ende versperrt die dicke Glasplatte den weiteren Weg.

In Sichtweite die Freiheit, doch sie ist nicht zu erreichen.


Kein Tag ohne Erlebnis der besonderen Art. Wie schon erwähnt wehte hier der Tramontana sehr heftig. Ohne mir darüber grosse Gedanken zu machen habe ich die Hundies wie eh und je vor dem Womo in ihren Plastikschälchen gefüttert. Diese Rechnung hatte ich aber definitiv ohne Herrn Wind gemacht. Ich werde das Gesicht von Juli nie vergessen, als ihr Hundenapf ihr beim Fressen vor der Nase weggeweht wurde. Charlie erging es leider nicht besser und so lag das ganze gute Futter auf dem Asphalt und die Schüsseln wehten quer durch den Hafen. Ich nahm natürlich sofort die Verfolgung auf und hab auch beide erwischt....kurz vor dem Hafenbecken.

Karola war etwas langsam und konnte das Ganze erst beim Aufkehren des Futters im Bild festhalten. Gott sei dank ;o)

 


Tschüss du schöner Ort, es war sehr schön hier
Tschüss du schöner Ort, es war sehr schön hier

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Kommentare: 3
  • #1

    Marion (Samstag, 07 Januar 2017 18:09)

    Hallo ihr Lieben,
    wir verfolgen euch, wenn auch aktuell mit wenig Kommentaren.
    Danke für euere lieben Zeilen!!!
    Marion

  • #2

    Dagmara & Wolfgang (Sonntag, 08 Januar 2017 09:43)

    Hallo ihr Beiden,
    Auch wir verfolgen euch weiter online... haben aber derzeit ein paar gesundheitliche Problemchen zu lösen. Hier ist es saukalt, nass und spiegelglatt. Also nur suboptimales Moppedwetter...�
    Wir freuen uns, dass es euch gut geht. Viel Spaß noch und weiter gute Fahrt!
    LG

  • #3

    Jussuf (Mittwoch, 18 Januar 2017 17:07)

    Rursee???