Über den hohen Atlas - von Marrakech nach Agadir

11.03.2017

Auf dem Weg zum Tizi-n´Test Pass- vor der Moschee von Tin Mal
Auf dem Weg zum Tizi-n´Test Pass- vor der Moschee von Tin Mal

Dennis und Bine hatten zwei Wochen Marokko gebucht, eine Woche Marrakech und eine Woche in einem Surfer Hostel in der Nähe von Agadir. Wir wollten den Transfer dahin mit Konrad übernehmen. Es gibt mehrere mögliche Strecken, aber die wohl schönste ist über den Tizi n´Test Pass durch das Atlas Gebirge. Es sah auf der Karte auch gar nicht sooo weit aus. Es wurden dann aber über 320 Kilometer, ohne Autobahn und teilweise sogar ohne Asphalt, dafür aber mit einer Millionen Kurven.

Die letzte Nacht in Marrakech hatten wir direkt an der Stadtmauer verbracht. Dahin kamen die Beiden dann am Morgen der Abfahrt und los ging´s.

Erste Station war die Tin Mal Moschee. Diese Moschee, ursprünglich für mehr als 3.000 Gläubige gebaut, wurde schon vor vielen Jahren "entheiligt" und kann deshalb von jedermann besichtigt werden. Die Moschee wurde im 11 Jahrhundert gebaut und hat die letzten 900 Jahre nur semi gut überstanden. Deshalb wird sie seit 20 Jahren von einem deutschen Architekten restauriert. Vielleicht muß er das ganz alleine machen, denn es gibt noch seehr viel zu tuen. Trotzdem ein wunderschönes und beeindruckendes Bauwerk.


Weiter ging´s durch viele kleine und kleinste Bergdörfer und über immer schlechtere Straßen

Hier wurde es sogar der sonst sehr langmütigen marokkanischen Polizei zuviel. Der Kollege dort vor uns, mit blauen Büsschen, hält nicht nur in dritter oder vierter Reihe,...er legt sich dann auch noch seitlich unters Auto zum Reparieren und blockiert so die gesamte Straße. Selbst hier ein starkes Stück. Der Polizist zieht ihn dann auch am Kragen wieder auf die Füße.


Bis zur Schneegrenze fahren wir hinauf. Ein komisches Gefühl, schließlich sind wir bei 35 Grad in Marrakech losgefahren.


Erst am Nachmittag erreichen wir die Passhöhe in 2.100 Meter Höhe und haben noch über 200km vor uns. Ab jetzt war klar-keine Pausen mehr. Schade, denn der Besitzer des Restaurants hier kam raus und wollte uns zu einem Tee einladen. Später saß an einem Gebirgsbach noch ein alter Mann und kochte dort Tee daraus für die Reisenden. Leider sind wir auch da vorbeigerauscht. Freizeitstress!

Die nun folgenden Aussichten hinter der Passhöhe ist einfach atemberaubend.


Der Ziegenhirte hier hat seine liebe Mühe seine Tierchen ordnungsgemäß über die Straße zu bekommen, also wird ohne Ordnung gequert...der Hirte bedankt sich nachher sehr freundlich für unsere Geduld.


Diese lustige Damengesellschaft hier auf dem Pickup machte ein Händeklatsch-Spielchen. Bis sie uns entdeckten, danach haben sie uns zu gejubelt und gewunken, bis wir überholt haben.


Kurz vor Agadir haben wir noch eine Stunde im Stau gestanden, weil im Kreisverkehr ein Gemüse-LKW umgekippt war und Mengen von Marrokanern um den Unglücks-LKW wuselten um die Ladung zu sichern....oder sie mit nach Hause zu nehmen. Nur der Fahrer stand am Rand und weinte. Er tat uns sehr leid.

Am Ende des Tages waren wir müde aber glücklich, wie dieses Bild sehr gut wiedergibt ;o) Erst um 21.00 Uhr konnten wir die Kinder im Hostel in Tamraght abliefern. Gott sei Dank lag unser Camping Platz dann nur 500 Meter davon entfernt.

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Kommentare: 4
  • #1

    Qin (Dienstag, 21 März 2017 20:19)

    Alles ist wirklich traumhaft, was ihr da erlebt. Alles Gute und bleibt gesund.
    Gruß
    Siming & Leon Qin

  • #2

    Michael & Nicole (Mittwoch, 22 März 2017 11:58)

    Wow, wie wunderschön.
    Es ist echt traumhaft was Ihr da alles erlebt und was Ihr alles mit Euren treuen Begleitern teilt.

    Wir wünschen Euch weiterhin eine tolle Zeit und viele schöne Erlebnisse

    Viele liebe Grüße

  • #3

    Karola (Mittwoch, 22 März 2017 22:20)

    Lieber Herr Qin, lieber Leon
    Ich freue mich sehr, hier etwas von Ihnen zu lesen. Es sind wirklich sehr schöne Erlebnisse im fernen Marokko.
    Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Immer wieder treffen wir auf Menschen, die sich freuen, mit uns die wenigen deutschen Worte auszutauschen, die sie bereits gelernt haben.
    Ich habe erst zwei Worte arabisch gelernt und nehme mir immer wieder vor, jeden Tag ein neues Wort zu lernen.
    Alle machen es einem sehr leicht auch ohne arabisch auszukommen, dennoch ist es schon eine Erfahrung, in einem Land zu sein, deren Sprache man nicht versteht.
    Ich hoffe in Deutschland wird es den Ausländern auch so leicht gemacht.
    Wir haben den chinesischen Glücksbringer,den Sie mir aus China mitgebracht haben, ins Wohnmobil gehangen. Bissher passt er sehr gut auf uns auf.
    Nochmal einen ganz lieben Dank dafür.

  • #4

    Sabine (Freitag, 24 März 2017 15:25)

    Hallo Ihr Lieben,

    bestimmt eine tolle Zeit für euch mit den Kindern!

    Und ich habe allergrößten Respekt wo du mit Konrad überall lang fährst... es sind wiedermal beeindruckende Bilder und die Berichte lesen sich so, dass man fast das Gefühl hat dabei zu sein.

    Hier verabschiedet sich so langsam der Winter... am WE Saisoneröffnung ohne dich :-D, aber ich geh nicht davon aus das dich das traurig stimmt *grins*.

    Drück euch beide und sende euch Frühlingsgrüße aus Belgien.