Juli 2017
Und weiter ging die Reise Richtung Bretagne. In all den Jahren, die ich mit Karola nach Frankreich gefahren bin, haben wir es nie bis in die Bretagne geschafft. Dies lag einfach daran, dass wir immer nur zwei Wochen Zeit hatten und kein Risiko wegen des Wetters eingehen wollten. Wir sind schon Richtung Bretagne gestartet und haben nach 400 Kilometern doch noch nach Süden, Richtung Provence oder Code de Azur abgedreht....wir Hasenfüße ;o)
Aber jetzt haben wir ja ETWAS mehr Zeit und nach dem 40 Grad Celsius Erlebnis unlängst in der Provence, mußte es auch gar nicht sooo heiss sein.
Mein Würselener Freund und Bretagne Kenner Rolf, die mit dem orangen Düdo, riet uns direkt bis hinter Saint Malo zu fahren. Dort gibt es weniger Tourismus und weniger Abneigung den Wohnmobil Fahrern gegenüber. Man muß schon sagen, dass in großen Teilen Frankreichs, vor allem an den Küsten, ein Verbotsschild neben dem anderen steht. Das ist in der Bretagne tatsächlich noch nicht so...ein großes Dankeschön dafür an die Stadtväter dort.
So fuhren wir dann eilig am Mont Saint Michel vorbei und grüßten ihn aus der Ferne. Das reicht im Wonnemonat August. Stellplätze in der Nähe des Felsens mit der Burg: ab 18,- EUR pro Nacht und dafü steht man wie Ölsardinen in der Dose zusammengequetscht. Och nöö.
Erste Station nun war ein winziger Parkplatz in der Nähe von Saint Cast le Guildo. Heißt wirklich so...ja,ja piep piep Guildo hat euch lieb". Da konnte ja nix schief gehen und so war es auch ein schöner Platz, sehr einsam und ruhig.
....bei einem kleinen Spaziergang lernte Charly zum ersten mal das Watt kennen:

Wir verbringen eine ruhige Nacht, in der es aber heftig regnet. Am nächsten Morgen wird der alte Daimer Motor angeworfen, wir kämpfen uns vom vermatschten Platz und es geht weiter an der bretonischen Küste entlang.
Wir finden einen offiziellen Stellplatz bei Hillion. Lermot heißt das kleine Dorf und uns gefällt es hier so gut, dass wir ganze vier Nächte hier bleiben. Einziger Wehrmutstropfen auf dem wieder mal kostenlosen Platz : Die Polizei kontrolliert tatsächlich ob man Tisch und Stühle draußen hat, das ist auf Womo Stellplätzen nämlich offiziell verboten. Wir erleben aber hier das erste mal, dass es auch kontrolliert wird.
Die Küste hier ist einfach wunderschön und wir lernen die Begriffe Ebbe und Flut noch mal von einer ganz neuen Seite kennen. Hier weicht das Meer bei Ebbe über drei Kilometer zurück und man kann ausgedehnte Spaziergänge auf dem Meeresboden machen...tolle Sache!!
Die Miesmuschelzucht ist ein ganz großes Thema und so fahren merkwürdige Vehikel zu den Gezeiten über den Strand:
"Was fährt den da für ein komisches Ding und macht einen Höllenlärm...ein Wa(tt)tüt??"
Bei Flut lädt ein schöner und sehr abwechselungsreicher Wanderweg dazu ein, die Küste an Land zu erkunden..

..und bei soviel Ruhe und Besinnlichkeit bleibt ist auch mal wieder Zeit für Faxen..
...wovon das Faxen- Opfer sehr begeistert ist wie man ihm deutlich ansieht ;o)
Nach vier Tagen und mit einsetzendem Regen machen wir uns mal ein Stück in´s Landersinnere auf:
In das Dörfchen Treguir am le Jaudi.

Ein historisches kleines Dorf mit wunderschöner Altstadt und einem ebensolchen Stellplatz...

Leider schrumpfte meine Süße im Laufe unseres Aufenthaltes zur Däumlings-Größe zusammen....sie schläft seit dem in der Besteck-Schublade ;o)
Zwei Tage waren genug für das schöne Städtchen, das nächste Ziel liegt bei Plougasnou. Nur ein kleiner Parkplatz, aber ausdrücklich für Womo´s erlaubt...die Bretagne ist wirklich das Schlaraffia der Wohnmobilisten!!
Auch ganz hübsch, aber der Stellplatz ist etwas eng und der Himmel verheißt Fürchterliches...

...und wirklich kündigt die Wetterapp sinflutartige Regenfälle an. Wir verziehen uns also zu einem asphaltiertem Parkplatz ein paar Kilometer weiter, um die zwei Tage Sinflut auszusitzen.
...und so regnet es tatsächlich sehr, sehr viel, aber glücklicherweise nicht durgehend, so dass wir auch hier wieder über die tollen ansichten staunen können:
So langsam aber sicher zehrt das Wetter hier aber doch etwas an unseren Nerven. Es regnet oft und die Temperaturen sind grade mal zweistellig. Keiner von uns möchte wieder 40 Grad haben...aber ein klein bisschen sommerlicher ?!?!
Ok, wir geben noch nicht auf, fassen aber schon den Beschluss, während der Regen laut aufs Konrad-Dach prasselt, nicht am Atlantik entlang runter Richtung Pyrenäen zu Fahren, sonder einen "kleinen" Umweg zum Mittelmeer zu nehmen......die 600 Kilometer mehr machen jetzt auch nix mehr aus. Und wir wollen Sommer!!!
Letzte Station für uns in dieser Region ist die Halbinsel beim Städtchen Crozon, am westlichsten Zipfel der Bretagne. Hier befindet sich das Naturschutzgebiet "Parc regional d´Armorique" und es wird zum ersten mal auch in der Bretagne proppenvoll.
Zu recht wie wir dann sehen und verstehen, die wilde Klippen-Landschaft und die Pflanzen hier sind einfach unbeschreiblich.
Der Stellplatz ist nur so semi nett....und tagsüber vollgestellt mit PKWs.
...außerdem zieht schon wieder der verd... Regen auf und es sind sage und schreibe 9 Grad. Nach einer Nacht und mehreren schönen Spaziergängen streichen wir die Segel und kehren der Bretagne nun entgültig den Rücken. Nicht ohne uns über den gut 20 Kilometer langen Stau auf der Gegenfahrbahn zu wundern von Urlaubern, die noch alle auf das Halbinselchen möchten....dabei war es da doch schon sooo voll!?!?!.
Egal, im stömenden Regen fahren wir über die Rue national Richtung Süden...endlich wieder. Aber es war trotzdem sehr, sehr schön bei den Bretonen.
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Sylke, Torsten & Henry (Dienstag, 15 August 2017 14:49)
Fleißig, fleißig... so wird man also im Sabbat Jahr zum Warmduscher!! Recht habt ihr, zeigt mal was vom Süden. Übrigens hatte ich letzte Woche im Frankenland Nachts die Heizung an !!! So viel zum Wetter in D. Nächste Woche zum Caravansalon soll es übrigens wieder ganz doll warm werden, typisch! Danach hauen wir drei ab, ein paar Tage ausspannen. Da fällt mir ein, dass es 132 Tage bis Heilig Abend sind. Gute Fahrt und wir freuen uns schon auf die Aussichten in den Pyrenäen, natürlich auf Karolas Start ins Abenteuer "ich bin dann mal weg"
Seid gedrückt (auch die Hundis)
Sabine (Mittwoch, 16 August 2017 12:18)
Als Fronkreich-Fan, ist die Bretagne ein absolutes muss! Sind wieder ganz tolle Fotos... aber ich kann euch gut verstehen Sonne im August und Temperaturen ü20 Grad ist auf jeden Fall erstrebenswert. Wie ich sehe klappt das jetzt auch mit den Selfies :-).
Bussi
Dagmar & Michael (Mittwoch, 30 August 2017 17:48)
Hallo Ihr Lieben, wir hoffen es geht Euch gut und Karola ist schon in den Startlöchern für Ihre Pilgerreise. Wir hoffen,dass alles klappt und sind gespannt, ob Hape Recht hat und jeder Pilger Gott begegnet.
Wir sind ab Samstag auch mal weg: nach Franrkreich.
Ganz liebe Grüße und eine tolle Zeit für Euch vier
Dagmar & Michael