Noch 11 Tage warten, 11 Tage von ca. 1.200 Tagen des Wartens auf diesen einen Tag.
Ich weiss es noch genau, der Urlaubstag im August 2013, an einem Strand in der Nähe von St. Tropez an der Cote d`Azur.
Da saßen wir am Abend am Strand mit einer Flasche Wein und haben auf diese Idee angestoßen. Liebe Freunde, die wir in diesem Urlaub kennengelernt haben, hatten uns mit der Nase auf diese Möglichkeit gestoßen.
Tja...dieser Spruch aus dem Kölsche-Grundgesetz trifft auf unsere Situation grade sehr zu. Vielleicht weil meine Süße ja ursprünglich en kölsch-Mädche ist !?
- Super: Unser Häuschen bleibt im Sabbatjahr doch bewohnt...unser Großer, der Dennis und seine Freundin werden hier wohnen. Für uns eine tolle Nachricht, das Häuschen ein Jahr unbewohnt zu lassen, auch mit den regelmäßigen Besuchen meines Kumpels, hat mir schon viele unruhige Nächte bereitet.
-kein bisschen Super: Ich werde nächsten Dienstag noch operiert, so richtig mit Vollnarkose...Sch..ße!!!!
Ein Nabelbruch, der vernäht werden muss, d.h. nach der OP sechs Wochen nix schweres tragen...tolle Sache das!! Da werden unsere Jungs beim Einladen wohl ordentlich mit anpacken müssen.
Aber: Et het noch emmer jot jejange ;o)
..und da läuft sie, Heizung Numero drei. Eine Eberspächer Luft-Diesel Standheizung D3LC. Ca. 25 Jahre alt und hatte
bei mir noch nie einen Mucks von sich gegeben. Laut Vorbesitzer wenig effektvoll, dafür aber sehr stinkig.
Bei mir leuchtete immer nur eine Kontrollleuchte, darüber hinaus tat sich nüscht!!
Also erstmal bei Frau Google recherchiert und schnell war klar, nach 10 vergeblichen Startversuchen sperrt die Elektronik die ganze Heizung. Dazu gab es viele Forenbeiträge. Leider stand dann aber immer dabei, in diesem Fall muß das Teil vom Fachhändler entsperrt werden. Also ausbauen und hin zum Boschhändler. Dazu hatte ich aber gar keine Lust und den Preis dafür, bis zu hundert Euro, wollte ich schon garnicht bezahlen. Schließlich ist der Fehler dadurch ja nicht behoben. Man hat dann nur zehn neue Startversuche, um den eigentlichen Fehler zu finden.
Also habe ich weiter und weiter gelesen. Erst nach ca. 2 Stunden im Netz fand ich einen kleinen Hinweis. Man müsse nur zwei Pin´s am Steuergerät brücken und schon wäre es wieder entsperrt.
Eigentlich zu schön um war zu sein...und genau so war es auch...tat´s nicht. Später habe ich diesen Tip dann aber nochmal gelesen, ich hab´s dann nochmal versucht, zuerst gestartet und dann gebrückt und siehe da. Heizung läuft an...und geht dann wieder aus. Egal, weil den eigentlichen Fehler hatte ich dann schnell gefunden, eine hängende Kraftstoffdosierpumpe. Und nun.....
..am Freitag dem 11.11.2016 war es so weit. Mein letzter Arbeitstag. Es war...........eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Morgens beim Verlassen des Hauses ging´s mir gar nicht soooo gut.
Irgendwie wechselten meine Gefühle zwischen schlechtem Gewissen und einer Art von "neben mir stehen". Es fühlte sich an, als wenn ich jemanden beobachte, der jetzt für ein Jahr in die Freiheit geht..
Im Laufe des Tages wurde es aber besser und ich konnte es immer besser realisieren, dass jetzt endlich das Abenteuer beginnt.
Auch haben so viele nette Menschen mir alles Gute gewünscht, Kollegen, aber auch Kunden, die extra vorbei kamen um mich zu verabschieden und sogar Geschenke wurden überreicht. Ich war und bin sehr gerührt. Hier nochmal einen besonderen Dank an Steffi und Rainer. So lecker und so nett geschrieben.....vielen Dank nochmal.
Jetzt ist schon wieder über ein Monat vergangen, seit ich das letzte mal hier geschrieben habe. Seitdem ist aber auch schon einiges geschehen. Viele technische Dinge am Wohnmobil, aber auch die privaten Vorbereitungen schreiten langsam aber stetig voran.
Wir alle vier sind in einer regelrechten Impf-Euphorie, Tollwut Impfung für Hund und Mensch, dazu kommt für die Zweibeiner noch Hepatitis, Tetanus, Diphterie usw., usw....
Kosten von fast 1.500,- EUR....uff, die waren so eigentlich gar nicht einkalkuliert. Aber..Safety first..also durch.
Die für mich wichtigste Nachricht: Mein vorerst letzter Arbeitstag: der 11.11.2016 jipiiieee, Alaaf und Hellau :o))
Dann bleiben mir noch knapp anderthalb Monate für die heiße Phase der Vorbereitung. Und da ist wirklich noch eine Menge vorzubereiten. Wenn man Haus und Hof für eine so lange Zeit verlässt, dann will das geplant und vorbereitet werden.
Ach ja.., nur schon mal zur Info vorab für all die Langfinger und Gelegenheitskriminellen, die das hier verfolgen: Das Haus wird zur Abfahrt sowas von leer sein, nix von Wert bleibt zurück. Also bitte, wer das nicht glaubt...macht nicht soviel kaputt,...... ach und regelmäßig kontrolliert und überwacht wird es auch, außerdem wird es auch immer wieder zeitweise bewohnt....nur so erwähnt!!
Langsam erfasst Karola und mich eine sehr angenehme Aufregung, der Abfahrtstermin ist jetzt wirklich greifbar...ein tolles Gefühl.
Viele regelmäßigen Handlungen werden ein letztes Mal vor der Reise durchgeführt und das macht einem immer wieder bewußt, wie nah die Abfahrt ist.
Meine Kollegen sind total nett zu mir, fast alle wissen mittlerweile Bescheid und wünschen mir eine schöne Zeit und man merkt, dass es auch wirklich von Herzen kommt. Überhaupt hat sich die Einstellung unseres Umfeldes in den nun fast drei Jahren der Vorbereitung sehr geändert.
Hielten sich am Anfang Skepsis und Zustimmung noch eher die Waage, so überwiegt doch mittlerweile die Zustimmung, ja manchmal sogar die Begeisterung. Schön!!
Hier nun der kurze Bericht über das Abarbeiten eines weiteren sehr wichtigen und sehr unbeliebten Punktes auf unserer Konrad-to-do Liste:
Die Gummibuchsen der Querlenker. Für alle nicht-Techniker unter Euch, dass sind sozusagen die Haupt-Befestigungspunkte der Vorderräder an der Karosserie. Es sind insgesamt acht solcher Punkte und es sind Gummilager. Diese Lager verschleißen, bzw. altern und werden spröde. Die Vorderräder bekommen Spiel und das ganze Lenk- und Fahrverhalten wird schwammig und es kommt auch zu Klappergeräuschen beim Überfahren von Bodenwellen.
Tatsächlich waren die Dinger total rissig, zumindest der Teil, der zu sehen war.
Um es vorweg zu nehmen, die alten Buchsen waren nicht halb so kaputt wie ich dachte, aber, hey...was
soll´s,da muss ich für die nächsten zehn Jahre nicht mehr ran :o)
Eine Idee, die mir schon lange im Kopf herumgeisterte, ist jetzt durchgeführt. Das Bekleben des Buses mit Streifen und Schriftzügen. Ich wollte unbedingt noch näher an die Optik eines Reise-Buses rankommen . Was gibt es schöneres, als ein Womo, dass seinen Namen tanzen...ähm tragen kann.
Hier nun mal ein vorher-nachher Vergleich. Was meint Ihr....besser oder?!?!
Donnerstag den 24.03. sollte es Abends nach der Arbeit losgehen. Ich muß bis 18.00 Uhr Arbeiten und so hatten wir unser Büsschen schon an den Tagen vorher schon zur Abreise bereit gepackt. Zahnbürste und Bettzeug hinein...und schon kann´s losgehen....dachten wir!!
Karola hatte früher frei und wollte schon mit den Restarbeiten zuhause beginnen...bis Ihr dann auffiel, dass Sie Ihre Handtasche mit allen Papieren auf der Arbeit hatte liegen lassen. Normalerweise würde ich denken, kein Problem, nach Frankreich kann man normalerweise problemlos ohne Personalausweis reisen...Leider war seit zwei Tagen nichts mehr normal. Am Dienstag vorher hatten Terroristen in Brüssel Ihre brutalen, unmenschlichen Anschläge verübt. Ein Reisen durch Europa ohne Pass also eher nicht zu empfehlen.
Also, meine Süße wieder nach Köln gefahren,... 80km hin und 80km wieder zurück, danach war ich dann auch zuhause.
Ok, alles ist gepackt, Hundies sitzen auch schon erwartungsvoll in Konrad, der Motor läuft, Musik ist an....wir fahren los..
..genau 20 Meter, dann gehen die Federspeicher rein, keine Druckluft mehr. Wir stehen...und zwar mitten auf der Straße und Konrad bewegt sich keinen Meter mehr. Nach viel Gefluche, Verwünschungen und Druckluft pumpen, stehen wir wieder in unserer Einfahrt. Ich krieche mit der Taschenlampe unters Auto und der Fehler macht laut zischend auf sich aufmerksam. Das Schnelllöseventil der Feststellbremse ist schwer undicht und bläßt die Luft ab was das Zeug hält. Also drucklos machen.. und mit leichten Schlägen bearbeiten! Dies ist kein Witz, bei solch alten Druckluftbremsen sind es meist Rostpartikel, die die Ventile blockieren. So auch hier. Kaum zwei Stunden nach dem ersten Versuch ging´s jetzt endlich los...und um´s vorweg zu nehmen, diesmal fuhr unser Konrad gewohnt zuverlässig.
Hier nun ein paar Eindrücke zu diesem wirklich schönen Fleck Erde am Pas de Calais in Frankreich.
Heute ging´s nun endlich wieder los. Es ist Sonntag und bald geht es zum ersten mal dieses Jahr los mit unserem Konrad. Dafür mußten wir unseren Konrad aber erstmal aus seinem Winterschlaf wachküssen.
Das funktionierte in der Vergangenheit nicht immer ganz reibungslos. Mal sprang der Gute nicht an, weil sich die Starterbatterien ihrem Ende näherten. (sind mittlerweile neu), dann war die Bremse verklemmt und der Bus nur mit Gewalt wieder zum Rollen zu bewegen....
Deswegen sorge ich mich schon seit Tagen vor diesem Augenblick.
Also, frohgemut mit meinem Schatz zum Winterlager. Alle Batterien wieder angeschlossen und..... Konrad springt sofort an.. HURRA!!